Stuttgarter Zeitung | Was ist eigentlich unter dem Marienplatz?

Projekt News

Stuttgarter Zeitung | Was ist eigentlich unter dem Marienplatz?

Der Marienplatz hat ein weitgehend geheimes Innenleben – und ein ziemlich unheimliches. Unter der Betonplatte in Stuttgart-Süd befindet sich ein feuchter, kühler, düsterer Bunker. Wir durften hinabsteigen und zeigen, wie es dort aussieht.

Bewohner von Stuttgart-Süd sind sicher schon etliche Male am Eingang zum Marienplatzbunker vorbeigegangen. Ob sie es auch gemerkt haben? Gegenüber vom Supermarkt befindet sich jedenfalls ein doppelt gesichertes Gittertor, das unter die gewaltige Betonplatte führt – in ein weitgehend unbekanntes und auch unheimliches Reich. An diesem Spätnachmittag dürfen wir dort hinabsteigen.

Der erste Eindruck im Bunker unter dem Marienplatz: feucht ist es hier und unangenehm kühl. Zumindest beim Ortstermin, dem einige Tage mit niedrigen Temperaturen vorausgegangen sind. Wenn es oben lange genug heiß ist, staut sich die Hitze. Der Luftaustausch funktioniert nicht wirklich. Wie auch? Durch die wenigen Schächte dringt kaum frische Luft, dafür aber, gedämpft, die Geräusche, die der Marienplatz eben so macht: Gespräche von Passanten, anfahrende Autos, die Zacke.

Man kann hier aber auch ganz andere Dinge hören. Death Metal zum Beispiel. Der Besuch in dem perfekt gesicherten Bunker ist nämlich nur möglich, wenn einer der Mieter den Fremden einlässt. In dem Fall ist es die Band Exitus, die von der Stuttgarter Stadtverwaltung einen zwölf Quadratmeter großen Proberaum gemietet hat; seit 1991 lässt die Stadt Musiker in den Bunkerzellen proben.

 

> 29.08.2017 | Stuttgarter Zeitung | Was ist eigentlich unter dem Marienplatz